Dunhuang ist v.a. bekannt für die Mogao Buddhargrotten und für den Mondsichelsee, oder Crescent Moon Lake, der inmitten der Sanddünen gelegen ist. Auf der Seidenstrasse bildet Dunhuang mehr oder weniger das Ende der Provinz Gansu. Dunhuang ist etwas mühsam zum erreichen, denn der Bahnhof ist etwa 2 Fahrstunden entfernt und die Flüge sind nur spärlich. Es empfiehlt sich die Strecke von Jiayuguan mit dem Fahrzeug zurückzulegen und dann mit dem Zug weiter nach Turpan, resp. umgekehrt. Als Unterkunft empfehle ich das Silk Road Hotel, das sich etwas ausserhalb von Dunhuang am Rande der Dünen befindet. Das Hotel ist im 3-4* Bereich anzusiedeln und bietet adäquate Zimmer, aber keinen besonderen Luxus. Erwähnenswert ist die Dachterrasse, die einen tollen Blick auf die Dünen bietet und wo man abends gemütlich ein Bier oder Glas Wein trinken kann und auch Platz findet das Stativ für Nachtaufnahmen aufzustellen. Es muss aber erwähnt werden, dass die Nächte recht kühl sein können, warme Kleidung ist also ein Muss.

Es empfiehlt sich früh morgens aufzustehen um noch ca. 1 – 1.5 Std. vor dem Sonnenaufgang das Hotel zu verlassen. Der Guide kann Kamele organisieren, mit denen man dann vom Eingang aus in südlicher Richtung die höchsten Dünen erklimmen kann. Die Kamele transportieren einen bis an eine Art Pass und von dort geht es zu Fuss noch einige Hundert Meter auf den höchsten Dünenkamm von dem aus man eine perfekte Sicht auf den Sonnenaufgang hat.

Nach dem Sonnenaufgang kann man noch etwas den Dünen entlang wandern und die Aussicht geniessen.

Beim Abstieg kann man wieder auf die Kamele zurückgreifen, „kleine Kinder“ werden aber schnell feststellen, dass die steilen Dünen auch einiges Potential haben den Abstieg etwas interessanter zu gestalten:

Für Fotografen, die gerne eine Kamelkarawane fotografieren möchten, besteht die Möglichkeit eine solche zu mieten und mit dieser zum Sonnenaufgangsplatz zu reiten und anschliessend in bestem Morgenlicht eine Fotosession durchzufuehren. Uns hat das auf jeden Fall Spass gemacht.

Die Flora in der Wüste von Dunhuang ist zwar alles andere als üppig, es finden sich jedoch immer wieder kleine Schätze.

Nachdem wir mit unseren Kamelkarawane wieder am Eintrittsbereich des Mondsichelsees angekommen waren, haben wir sofort ein Auge auf die Ultraleichtsegler geworfen. Wir verhandeelten mit den Piloten, dass wir für 800 RMB (normalerweise) eine Extraschlaufe drehen dürfen. Ich hatte vor vielen Jahren bereits ein Foto des Crescent Moon Lake aus der Vogelperspektive gesehen und für mich wie für meinen ebenso fotoverrückten Begleiter war es ein Muss eine solche Aufnahmen zu machen.

Für das Fotografieren aus den Ultraleichtseglern gilt es einige Regeln zu befolgen und bevor man abhebt, sollte man einige Vorbereitungen treffen:
- Hat es genügend Platz auf der Speicherkarte, denn Kartenwechsel im Flug sind quasi unmöglich
- Das gleiche gilt für die Batterien. Bitte volle Batterien einlegen
- Wahl des Objektives: Da ein Wechsel unmöglich ist, empfehle ich ein 24-70 Zoom. Weitere Winkel bringen nicht viel, da man dann die Teile des Seglers mit auf dem Bild hat. Für mich war somit das 24-70 f2.8 ziemlich ideal. Für Prime User würde ich etwas im Bereich von 28-35 empfehlen.
- Kamera Einstellungen. Manipulationen an der Kamera sind auch etwas schwierig, da man durch den Helm ein eingeschränktes Sichtfeld und durch die Enge wenig Bewegungsspielraum hat. Selbst Handwechsel der Kamer sind schwierig und man muss natürlich die Kamera so sichern, dass sie nicht runterfällt. Ich habe meinen Sunsniper abmontiert und durch den konventionellen Gurt ersetzt und diesen dann um die Hand geschlungen. Als Kameraeinstellung habe ich S bei 1/250 gewählt.
- Eine Kamera mit Live View is fast schon ein muss. Ich war extrem froh hatte ich meine A77 mit dem Klappdisplay.
Die Aufnahmen fordern einen doch recht, denn wie erwähnt sind Sichtfeld und Bewegunsfreiheit sehr eingeschränkt.



Nach einer sanften Landung entschieden wir uns erstmal zu stärken. Es gibt gute Restaurants in Dunhuang und eine relativ grosse Auswahl an msulimischem, aber auch chinesischem Essen und die Vielfalt ist deutlich grösser als in Xinjiang, wo die Fleischküche hauptsächlich von Lamm und Hammel dominiert wird.
Gegen den späten Nachmittag gingen wir wieder zurück zum Mondsichelsee um den Sonnenuntergang einzufangen. Es braucht auf jeden Fall ein Stativ und ein gewisses Durchsetzungsvermögen, denn wenn man sich mal an einem Platz installiert hat, kann man sicher sein, dass ein chinesischer Hobbyfotograf sich vor einen hinpflanzt. Mit einem höflichen „Hau ab, Du stehst vor meiner Linse“ kann man diese Probleme aber in der Regel lösen.


Auf dem Nachhauseweg gelang mir noch ein besonderes Foto. Da der Mond fast voll war hatte ich genügend Licht um den Ultraleichtsegler einzufangen.

Dunhuang ist auf jeden Fall eine Reise wert, aber etwas zu aufwändig als einziges Reiseziel. Ich empfehle auf jeden Fall Dunhuang mit mindestens 1-2 anderen Stationen zu kombinieren, im klassischen Falle sind die Jiayuguan und Turpan. Hauptattraktionen sind der Mondsichelsee und natürlich die Mogao Grotten. Dort ist jedoch das fotografieren verboten und Kameras müssen am Eingang deponiert werden. Auch das neue Dunhuang Museum ist äusserst sehenswert und man kann in Dunhuang gut 1.5 bis 2 Tage verbringen. Abends findet man in der Innenstadt einen grossen Essensmarkt, dessen Besuch sich ebenfalls lohnt.
Ein Geheimtipp ist die Show in Dunhuang. Als wir im Jahre 2010 dort waren konnte man damals noch fotografieren, und ich konnte eine tolle Serie der „1000 armigen Buddha“ machen.
du machst echt geile Fotos
10. Oktober 2015 um 21:02 Uhrgruß
marcel
Danke fuers Kompliment Marcel! Bin zwar noch nicht ganz dort, wo ich hin will und moechte das verbessern, habe aber leider im Moment viel zu wenig Zeit zum fotografieren…
12. Oktober 2015 um 14:45 UhrPrevious Post
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