
Die Yuanyang Reisterrassen grhören zu den UNESCO Weltkulturerben von China und sind speziell für passionierte Landschaftsfotografen ein absoluter Leckerbissen. Die Fahrt von Kunming ist mit ca. 7 Std. eher auf der langen Seite, aber lohnen tut sich die Fahrerei allemal. Es gibt im Prinzip drei Möglichkeiten um von Kunming nach Xinjie und damit in die Reisterrassen zu gelangen. Die bequemste ist sicher via G213 Autobahn in Richtung Puer (ca. 3.5 Std) und in Yuanjiang dann richtung Osten nach Yuanyang – Nansha (ca. 2 Std). Von dort geht es dann richung Süden nach Xinjie (1 Std) wo man spätestens anhalten muss um die Eintrittstickets zu lösten (RMB 180 pr Person). Von dort geht es dann noch eine gute halbe Stunde bis ins Duoyishu Gebiet, wo sich viele Hostels und Gasthäuser befinden und es am Idealsten ist zu übernachten. Da unsere Anreise etwas länger gedauert hat als geplant, kamen wir erst vor Ienruch der Dunkelheit an. Kurz vor Duoyishu kamen wir an der Bada Sektion vorbei, wo wir kurz angehalten haben um ein paar erste Bilder aufzunehmen.
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Eines der Gasthäuser verfügt über einen absolut sensationellen und ungestörten Blick über die Reis Terrassen nach Osten, direkt in den Sonnenaufgang. Die Zimmerpreise sind zwar am oberen Ende, aber jedes Zimmer verfügt über einen Balkon mit Blick über die Reisterrassen nach Osten, zudem gibt es eine Dachterrasse, die sich perfekt für die Sonnenaufgangsfotografie eignet. Für anspruchsvolle Fotografen, die etwas Budget für die Übernachtung haben, ist dies die perfekte Location.

Um die ganze Region kennenzulernen habe ich insgesamt vier Nächte verbracht. Zwei davon in oben beschriebenen Hostel und die zwei anderen in einem Gasthaus im Nachbardorf. Dieses hatte zwar eindeutig mehr Flair und ist mitten in einem charmanten Dorf gelegen, bitetet aber für Fotografen weniger Möglichkeiten, sprich man muss seinen Hintern aus dem Bett rausbewegen und doch mindestens ein paar Hundert Meter zu Fuss gehen, damit man fotografieren kann. Wenn man wie ich mit meinem 5 jährigen Sohn unterwegs ist, dann ist das keine ideale Option. Also lieber etwas mehr Geld ausgeben und dafür dann auch tolle Bilder im Kasten haben.
Am zweiten Tag haben wir dann mit unserem lokalen Guide eine Rundtour unternommen um uns einen Überblick zu verschaffen. Die Fahrt ging dem Talkessel entlang zum Dorf von Aicun. Von dort kann man ca. 15 Minuten in ein weiteres Drof hinabsteigen und sieht man noch recht viele der traditionallen Pilz Häuser der Hani. Die Pilz Häuser bestehe grundsätzlich aus 3 Stöcken und sind aus Lehm, Erde und Steinen gebaut und mit Bambus und Holz befestigt. Der untereste Erdgeschoss dient als Viehstall, der zweite leicht erhöhte Stock ist der Lebensraum der Familie und der Dachstock dient als Vorratskammer.

Das Leben in den Dörfern ist noch beschaulich, aber der deutliche Anstieg im Tourismus spült natürlich Geld in die Kassen und die loklaen Hani werden immer wohlhabender – nicht im Vergelich zu einem Stadtchinesen, aber im Vergleicht zu vergangenen Zeiten. Durch den Einzug von TV und Smartphone steigt bei den jungen Hani natürlich auch das Verlangen nach mehr Wohlstand und viele zieht es in die Staedte in der Hoffnung mehr Einkommen generieren zu können und viele arbeiten auch vermehrt im Tourismus und dies führt dazu, dass immer weniger junge Leute in den Reisfeldern arbeiten möchten. Unser Guide meine lakonisch, dass bald die Zeit kommen wird wo die Einheimischen nur noch wegen dem Tourismus in den Reislfeldern arbeiten oder sogar Arbeiter von entlegeneren Regionen kommen werden um diese Arbeit zu verrichten. Nichtsdestotrotz sieht man noch sehr viele v.a. ältere Hani, die nach wie vor regelmässig ihre Trachten tragen. Natürlich ist das Leben noch wenig luxuriös und viele tägliche Arbeiten werden noch wie schon immer verrichtet, aber man merkt schon, dass ein Wandel der Zeit Einzug gehalten hat.

Zurück auf der Strasse folgten wir dieser weiter entlang nach Osten und am fanden bei Hadanpu eine weitere Aussichtsplatform, die gleichzeitig der letzte Aussichtspunkt ist. Die Einheimischen haben aus Holz eine Art Zaun und Eingang gebaut und verlangen selbstverständlich einen separaten Eintritt von 10 RMB.

In Hadanpu hiess es nun kehrt machen und bis nach Pugao / Laozhai zurückfahren, wo wir dann in Richtung Westen auf eine Passstrasse abbogen. Nach einige Kilometern brgauf ging es über einen Pass auf die andere Talseite wo gelegentlich einige steilere Reisterrassen besichtigt werden können und man eine gute Sicht auf ein paar entlegene Pilzdörfer hat, die scheinbar am Steilhang kleben. Nach einige weiteren Serpentinen erreichten wir schliesslich die Sektion von Laohuzui, die von vielen als der schönste Teil der Yuanyang Reisterrassen eingeschätzt wird. Da es schon weit nach Mittag war, setzten wir uns an einen der vielen Essstände wo die Einheimischen gekochte Eier, gegrillten Tofu, gegrilltes Gemüse und Nudelsuppen servieren.
Die Laohuizu Terrassen offerieren eine andere Prespektive, da man aus der Vogelperspektive aus einigen Hundert Höhenmetern auf die Terrassen draufschauen kann. Je nach Licht, Vegatationszustand und Jahreszeit können hier auf jeden Fall spektakuläre Bilder geschossen werden und auch hier ist ein guter Ort für Sonnenuntergangsbilder, es empfiehlt sich aber auf jeden Fall ein Weitwinkel Objektiv dabeizuhaben.
Laohuzui Reisterrassen

Von Laohuzui ging es dann zur letzten Destination, Bada und dort stiess ich auf eine Überraschung. Bada besteht aus zwei Platformen und auf der unteren hatte sich eine 20-köpfige chinesische Rentnergruppe eingenistet. Es war knapp 15:00 und der Sonnenuntergang normalerweise in dieser Jahreszeit um 19:00. Die unteres Platform ist treppenförmig gebaut und auf den relativ ca. ein Meter breiten Stufen, stande direkt am Geländer schön säueberlich eine Phalanx von 20 Karbon Stativen der Extraklassen aufgereiht. Ich fand heraus, dass die Rentnergruppe diese Plätze schon über eine halbe Stunde vorher in Beschlag genommen hatte, damit sie dann für den Sonnenuntergang ungestörte Sicht haben. Ein Blick auf deren Ausrüstung (alles teure Vollformat Profikameras mit 1A Objektiven) zeigte mir, dass wir es mit einem schweren Fall von Tuhao (chinesischen neureiches Getue) zu tun haben. Als ich bei meinem Versuch ein Foto über das Geländer zu schiessen eines der Stative berührte, schrie mich sofort einer der Rentner an, ich solle seine Ausrüstung nicht beschädigen und anrühren. Ich brauche nicht weiter zu erklären, dass in der Folge ein Karbon Stativ und eine Nikon D810 mit Fotograf beinahe in der Lage gewesen wären 200 Meter tiefer Marko Aufnahmen der Reisfelder zu machen. Hier also ein Tipp: Sonnenuntergangsaufnahmen sollten sorgfältig geplant sein und idealerweise hat man eine Kamera, die es auch erlaubt mittels Klappspiegel über den Kopf zu fotografieren (z.B. Sony oder Nikon D750 oder ähnlich), denn die Geduld wie die Chinesen, knapp 5 Std. zu warten um ein Foto zu schiessen, haben viele Westler kaum.

Auf dem Rückweg von Bada stoppten wir in der Nähre von Shengcun, dem grössten Dorf in der Gegend und nach einer Fahrt von 10 Minuten kamen wir an eine Klippe von der wir eine hervorragende Sicht auf weitere Reisterrassen hatten. Wieder einmal merkte ich, wie wichtig es ist lokale Guides zu haben, denn ohne diese hätte ich die meisten versteckten Fotolocations definitiv verpasst. Ich wusste auf jeden Fall, dass ich in den nächsten Tagen Abends für den Sonnenuntergang zurückkehre.

Nach einer kurzen Ruhepause im Hostel nahm uns unser Guide zu einem seiner Geheimspots für eine Sonnenuntergangs Session. Hier waren neben uns nur eine Handvoll anderer Fotografen präsent, davon der Grossteil wie ich Hobbzfotografen, aber auch hier hatte ich mit einer Sonz A77 APSC, 16-50 f2, 16-105 f3.5-5.6, 70-300G f3.5ß5.6 und einem konventionellen Manfrotto Stativ gegen die Chinesen in Punkto Ausrüstung keine Chance. Erstaunlicherweise war iach aber bis auf einen der einzige, der die Kamera auf dem Stativ auch mit einem Fernauslöser bedient hat, ausserdem war es recht windig, so dass die leichten Karbonstative doch arg im Winde gezappelt haben. Der Gipfel war eine ca. 60+ jährige Chinesin, mit einer Sony A7R (das ist eine 36 MP Vollformat Kamera, die eigentlich von Profis genutzt wird) und einem Carl Zeiss Objektiv. Sie wollte ein Sony typisches Kameraschwenk Panorama Bild machen, aber irgendiwe ging das nicht. Ich erklärte ihr dann, dass sie die Kamera etwas schneller bewegen muss, aber das hilf auch nicht. Ich nahm dann die Kamera und probierte es selbst um festzustellen, dass mir der Bildschirm in grossen (chinesischen Schriftzeichen) erklärte, dass der Panorama Modus von oben nach untern eingestellt ist und man die Kamera in Richtung des grossen Pfeils schwenken soll. Als ich das der Dame erklärte verneinte sie, dass das nicht das Problem sei, ich zeigte ihr dann im chinesischen Menu (ich kann wohlgemerkt kein chinesisch lesen), dass das sehr wohl das Problem ist. Kurz geändert, dann klappte es auch mit dem Panorama und ich blieb mit der Frage zurück warum sich zur Hölle eine eine 5000 CHF Ausrüstung anschaffen wenn man keinen Blassen von der Materie hat. Aber da das beim Autofahren in China ja genau gleich ist, hat micht die Frage dann nicht mehr weiterbeschäftigt und ich konnte mich meinen Aufnahmen widmen:


Am nächsten Morgen hiess es dann wieder früh raus aus den Federn, aber dank der Location des Hostels konnte ich Eric weiter schlafen lassen und konnte in Ruhe einen Stock höher von der Terrasse aus meine Bilder machen.

Da Eric in den letzten Tagen viel fahren musste legte ich eine Art Ruhetag ein undam späten Nachtmittag wechselten wir das Hotel, damit wir mindestens zwei Hostels auf der Reise gründlich inspiziert hatten und am Abend hiess es wieder Sonnenuntregang fotografieren.
Am nächsten Tag zogen wir mit einem anderen Guide los, denn auch die Guides müssen kennengelernt und erprobt werden. Als erstes ging es nach Shengcun um den lokalen Morgenmarkt zu besuchen. Wie in allen Minoritätsgebiete sind v.a. die älteren Einwohner nach wie vor in ihren traditionellen Kleidern unterwegs, während sich die Jungen mehr und mehr städtisch kleiden und eher weniger Lust haben in die Trachten zu steigen. Im Moment (2015) gibt es in China ca. 1.8 Mio Hani und sie sind damit eine der grösseren ethnischen Minderheiten in China. Man ist sich nicht ganz sicher wo die Hani ihren Ursprung haben, vieles deutet darauf hin, dass sie im 3. JH vor Christus aus der tibetischen Kham Region (Osttibet / Westsichuan) in den Süden in die Provinz Yunnan migriert sind. Der Grossteil der Hani lebt in der Honghe-Hani Präfektur in Gebiet der Reisterrassen, man findet sie aber fast in ganz Südyunnan an und Teil der Hani Stämme sind bis nahc Vietnam, Laos und Myanmar migriert und sind dort unter dem Namen Akha bekannt. Die Hani glauben, dass nach dem Tod die Seele auf der Erde verbleibt, sind Polztheisten und folgen einer anmistischen, schamanistischen Religion, die die Natur verehrt. Die Hani sind traditionell brandrodende Halbnomaden und der Reisanbau ist die wichtigste Nahrungs- und Einkommensquelle, wird jetzt aber mehr und mehr vom Tourismus abgelöst. Der Beginn der Bau der Reisterrassen geht auf das 7. Jahrhundert n.Chr. zurück.





Nach dem Markt folgten wir wieder der gleichen Route wie zwei Tage vorher, denn unser Guide heute wollte mir noch ein oder zwei versteckte Fotolocations zeigen. Da das Wetter und Licht heute besser war, konnte ich auf der Fahrt dieses Mal die an den Hängen klebenden Pilzhausdörfer etwas besser fotografieren,

und auch entlang dem Weg ergaben sich enige bessere Fotomöglichkeiten.

Als wir in Laohuzui ankamen übersprangen wir die Touristenplatformen und mein Guide dirigierte mich in eine andere Region, von wo wir eine alternative Sicht auf Laohuzui hatten und ausser einigen einheimischen Reisbauern die einzigen waren.

Unser Guide führte uns noch weiter in die entlegeneren Gebiete und auch dort boten sich zahlreiche tolle Fotomöglichkeiten.


Nach einem späten Mittagessen und einer Ruhepause für meinen Kleinen hiess es dann am Abend ein letztes Mal den Sonnenuntergang zu fotografieren und die Location war dieses Mal die Klippe in der Nähe von Shengcun. Auch hier waren ein paar andere Fotografen vor Ort, da die Klippe aber doch so knapp 50 Meter hoch ist und es recht stark windetet, trauten sich die Chinesen nicht wirklich an den Rand und ich fand eine Stelle, die genug Platz für mein Stativ bot und gleichzeitig direkt am Rand der Klippe war.


Am nächsten Tag hiess es dann Abschied nehmen und es ging die Strasse nach Yuanyang runter. Dieses Mal nahmen wir aber die Hauptstrasse richtung Westen um dann auf die Autobahn von Pu-Er nach Kunming zu gelangen und die Fahrt dauerte alles in allem knapp 7 Stunden.
Die An- und Rückfahrt ist definitiv auf der langen Seite, aber Fotoenthusiasten werden dafür mehr als grosszügig entschädigt. Die beste Zeit um die Honghe Hani Yuanyang Reisterassen zu besuchen ist sicher von Dezember bis anfang April, da dann die Terrassen mit Wasser gefüllt sind, was sicher die spektaklärsten Aufnahmen garantiert. Aber auch Im Hochsommer, wenn die Reispflanzen grün sind und kurz vor der Ernte stehen ergeben sich tolle Möglichkeiten, es muss aber vermehrt mit Bewölkung und Regen gerechnet werden. Dafür ist die Chance für Nebel höher, was mit etwas Glück dann zu den spektakulärsten Fotos führt. Wer extra wegen dem Fotografieren der Yuanyang Reisterrassen nach China reist, dem sei empfohlen dies ende Febraur – Anfang März zu tun und mit der Rapsblüte in Luoping zu verbinden, dabei ist aber das chinesische Neujahr / Frühlingsfest unbedingt zu vermeiden. Falls Sie Lust auf eine Reise haben, kontaktieren Sie mich und ich kann Ihnen entsprechend Ihren Vorlieben eine Reise zusammenstellen und ev. persönlich leiten, denn so kommen Sie in den Genuss all der versteckten Plätze, die nur die wenigsten Touristen und Fotografen sehen.
Hallo, das war ein interessanter Bericht. Ich plane eine Asienreise von ca 5 bis 6 Monaten und möchte über Vietnam einreisen. Die legendäre Schmalspurbahn ist ja leider nicht mehr zu machen. Ich werde auf jeden Fall mit Rucksack und Fahrrad unterwegs sein. Da mein Geldbeutel eigentlich überhaupt viel zu klein ist, um geführte touren zu unternehmen muss ich so viel wie möglich allein versuchen zu organisieren. Falls sie dennoch einige Auskünfte geben möchten, wäre ich ihnen sehr dankbar. gibt es eine Möglichkeit günstig zu übernachten und mit dem Fahrrad anzureisen? Was muss man wissen, um nicht übers Ohr gehauen zu werden? Ist das Reisen allein als Frau in China ein Problem? Wie geht das mit der Einreise über Vietnam ? Ist das möglich? Haben sie Erfahrungen diesbezüglich?
25. Juni 2016 um 22:22 UhrGrüßle
von Anke Dietz
Hallo Anke. Vielen Dank fuer den Kommentar. Um China alleine zu bereisen stellt zunaechst mal das Visum eine Huerde da, da man im Prinzip fuer jede Uebernachtung eine Hotelbestaetigung braucht. Diese zu erhalten ist an sich kein Problem, aber wenn man mit dem Fahrrad von Vietnam kommt, muss man in vielen kleinen Gasthaeusern uebernachten, deren Kontakt man nicht findet und die auch kein Englisch sprechen (schreiben) um eine Bestaetigung zu schicken. Grudnsaetzlich ist China ein sehr sicheres Reiseland, auch wenn Frau alleine reist, natuerlich ist eine gewisse Vorsicht geboten, aber da gibt es Laender in Europa die da weit kritischer sind. Das Visa erhaelt man in der Regel fuer einen Monat, alles laengere ist sehr viel schwieriger und muss geplant werden, anosonsten wird es fast unmoeglich. Fuer eine Fahhradreise durch China braucht man dann schon sehr viel Zeit, also wuerde ich empfehlen China eher mit Zug und Bus zu bereisen und in anderen Asien Laendern auf das Fahrrad zurueckgreifen. Wenn man mit dem OEV reist, kann man die Planung viel besser gestalten und auch all die Hotelbestaetigungen einholen.
28. Juni 2016 um 09:57 UhrPrevious Post
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